Antifa-AG
der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover:
Der
US-amerikanische Gewerkschaftsbund AFL-CIO erlebt im Vorfeld seines Kongresses
Ende Juli 2005 heftigste interne Auseinandersetzungen, die möglicherweise sogar
zu einer Spaltung führen werden. Darüber berichtet die größte italienische
Gewerkschaftszentrale CGIL in ihrer Wochenzeitung „Rassegna Sindacale“
vom 8.6.2005.
Das im
folgenden Artikel erwähnte Gespräch mit dem SEIU-Sekretär Andy Stern in der
„Chicago Tribune“ findet sich im Internet unter der Adresse: http://www.chicagotribune.com/business/chi-0506040083jun04,1,5965773.story?coll=chi-business-hed&ctrack=1&cset=true
Weitere Beiträge von Andy Stern und anderen AFL-CIO-Rebellen gibt es (in
englischer Sprache) auf der Homepage des Dissidentenbündnisses „Unite to
Win“: http://www.unitetowinblog.org/
Vereinigte
Staaten:
Der AFL-CIO auf dem Weg zu
einem hitzigen Kongress
Der für den 25.Juli
vorgesehene Kongress der Amerikanischen Föderation der Arbeit (AFL-CIO)
verspricht einer der hitzigsten in der 50jährigen Geschichte der Organisation
zu werden. In Übereinstimmung mit dem, was eine weltweite Tendenz zu werden
scheint, debattiert auch der AFL-CIO (der 13 Millionen Mitglieder stark
ist, die 58 Branchengewerkschaften angehören, die in unterschiedlichen
Bundesstaaten des amerikanischen Kontinentes tätig sind) auf der Suche nach
Einheit, die sich mit der von einigen ihrer Mitgliedsgewerkschaften erhobenen
Forderung nach einer tief greifenden Reform auseinandersetzen muss. Einer
Forderung, die wenn sie erfüllt wird, zu einer schwer heilbaren Spaltung führen
könnte.
Gefordert wird die Reform
von einer Gruppe von Organisationen, an deren Spitze die SEIU (die
Gewerkschaft der im Dienstleistungssektor Beschäftigten) steht, die auf ihrer
Internetseite einen regelrechten Plan veröffentlicht, der auf die
Wiederbelebung der gewerkschaftlichen Aktion abzielt, die von einer
Intensivierung der Werbung neuer Mitglieder ausgeht.
Der von der „Chicago
Tribune“ interviewte Sekretär der SEIU, Andy Stern, warnt, dass –
wenn sich in der Föderation nichts ändert – diese Gewerkschaft sie verlassen
und ihre ca. 2 Millionen Mitglieder mitnehmen werde. Derselben Ansicht ist der
Sekretär der UFCWU (Gewerkschaft des Handels und des
Gaststättengewerbes), Joe Hansen, der unterstreicht, dass an einer offenen und
loyalen Auseinandersetzung innerhalb der Organisation nichts Schlechtes sei,
wenn deren Zukunft auf dem Spiel stehe. Eine Zukunft, für die sich die
„rebellischen“ Organisationen bereits rüsten. Gemeinsam mit der dritten
dissidenten Gewerkschaft – Unite Here – arbeiten sie an einem
Vereinheitlichungsprozess, um bereit zu sein, den Rechten der Arbeitenden
gegenüber der langen Unternehmeroffensive Geltung zu verschaffen, die in den
letzten Jahren zu einem Rückgang der Zahl der Gewerkschaftsmitglieder vor allem
im Privatsektor geführt hat, in dem der gewerkschaftliche Organisationsgrad bei
8% liegt, während er im öffentlichen Sektor 12% beträgt.
Und gerade aufgrund dessen,
was er als „den schlimmsten Unternehmerangriff der letzten 80 Jahre“
bezeichnet, lanciert der AFL-CIO-Verantwortliche für
Organisationsfragen, Stuart Acuff, seinen Appell: „Die Einheit ist essentiell.“
Vorbemerkung und
Übersetzung:
Antifa-AG der Uni
Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover