Antifa-AG
der Uni Hannover:
Die EU gibt sich gegenwärtig alle Mühe,
die auf wenige Monate befristete Wiederaufnahme ihrer Finanzhilfe in Höhe von
105 Millionen Euro (statt bisher rund 500 Millionen) für die Not leidende palästinensische
Bevölkerung und von der Fatah kontrollierte Teile der Autonomiebehörde als
humanitären Akt und als Zeichen des guten Willens zu verkaufen. Das ist nicht
nur unverschämt und zynisch, sondern auch das faktische Eingeständnis, dass
ihre Taktik des Aushungerns der Palästinenser in den 1967 von Israel besetzten
Gebieten, um dadurch die Hamas zur gewünschten Unterwerfungsgeste zu zwingen,
bislang nicht zum Erfolg geführt hat. Stattdessen droht ein Zusammenbruch der
Autonomiebehörde und eine Vergrößerung beispielsweise des iranischen Einflusses
auf Kosten der EU und der USA. Beides liegt nicht in ihrem und übrigens auch
nicht im israelischen Interesse. Die durch die Osloer Abkommen Mitte der 90er
Jahre geschaffene Autonomiebehörde wird schließlich als Hilfssheriff des
Kolonialstaates Israel zur Bewachung und Ruhigstellung der palästinensischen
Bevölkerung gebraucht. Auch wenn sie diese Rolle in letzter Zeit aufgrund der
materiellen Entwicklung und der Unzufriedenheit der Palästinenser mit
Korruption, Massenarbeitslosigkeit, Mauerbau, Besatzungsterror etc. immer
weniger spielen konnte, würde ein völliger Zusammenbruch der Behörde, die
130.000 Menschen beschäftigt und damit größter Arbeitgeber in den Gebieten ist,
der vor allem von Al Fatah repräsentierten palästinensischen Bourgeoisie die
soziale Massenbasis entziehen. Womit eine Radikalisierung der Bevölkerung und
eine Eskalation des Konflikts mit Israel absehbar wäre.
Genau deshalb warnte der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Yuval Diskin, nun öffentlich vor einem solchen Kollaps der
palästinensischen Autonomiebehörde. Da wir seine Einschätzung der Lage sehr interessant
finden, im Folgenden die Übersetzung der entsprechenden Meldung des International
Middlle East Media Center (www.imemc.org) vom 6.6.2006.
Es bleibt zu hoffen, dass uns geistig etwas
schlichte Zeitgenossen, wie die pro-zionistische FAU Hannover, nun nicht, wie
im Fall einiger Interviews mit Hamas-Vertretern („Die machen Werbung für die
Hamas!“), auch noch Werbung für den israelischen Geheimdienst unterstellt. Ebenso
hoffen wir, dass die 150%igen Antideutschen (z.B. die vom Juso/PDS-AStA der Uni
Hannover geförderte, kriegstreiberische „Hannoversche Initiative gegen
Antisemitismus“ alias „Antikrauts Hannover“) im Shin
Bet-Chef Diskin keinen
antiimperialistischen oder islamistischen Agenten
entdecken, sondern ihren Wahn ein wenig zügeln.
Shin Bet-Chef:
„Zusammenbruch der Palästinensischen Autonomiebehörde dient nicht den
israelischen Interessen“
Saed Bannoura
– IMEMC & Nachrichtenagenturen – 6.Juni 2006 (18:12)
Der Chef des israelischen
Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Yuval
Diskin, sagte am Dienstag, dass der Zusammenbruch der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und ihrer Institution nicht den
israelischen Interessen in dem Gebiet diene.
Diskins Stellungnahme erfolgte während eines Treffens mit
dem Außen- und Verteidigungspolitischen Ausschuss der Knesset am Dienstag.
Diskin erklärte, dass die Autonomiebehörde bei Ausbleiben
der Transferzahlungen nicht in der Lage sei, die Einwohner mit den notwendigen
Dienstleistungen zu versorgen und ihre Ministerien zusammenbrächen, was für die
israelischen Interessen einen negativen Aspekt hätte.
Israelische Quellen
berichten, dass der Shin Bet-Chef
darauf hinwies, dass die Wirtschaftskrise in den Palästinensergebieten „schwer
auf der Hamas-geführten Regierung lastet“ und
fügte hinzu, dass es in der jüngsten Zeit eine ganze Reihe von Versuchen
gegeben habe, mit ausländischer Währung voll gestopftes Handgepäck in den
Gaza-Streifen zu schmuggeln.
Er fügte außerdem an, dass
er nicht sicher sei, dass Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas in der Lage sein
werde, das Referendum über das Dokument der Gefangenen abzuhalten.
„Abbas ist es gelungen,
in Sachen Referendum eine Entscheidung zustande zu bringen“, sagte Diskin. „Es ist
allerdings nicht sicher, dass er in der Lage sein wird, diese auch umzusetzen.“
Diskin betonte, dass Israel sich nicht in diese
Angelegenheit einmischen sollte und fügte hinzu, dass es keine palästinensische
Fraktion gäbe, die an einem internen Konflikt und gewaltsamen Zusammenstößen
interessiert sei. „Die Spannung zwischen den <verschiedenen> Fraktionen ist allerdings sehr hoch und hat bislang
zu Dutzenden von Opfern geführt.“
Diskin zufolge besitzt Abbas nicht die volle Kontrolle über
die Sicherheitsdienste. Außerdem sagte Diskin, dass
der Waffentransport von der Sinai-Halbinsel in den Gaza-Streifen seit dem
israelischen Rückzug aus dem Streifen im September 2005 erheblich zugenommen
habe. Diskin behauptete, dass mehr als 10 Tonnen Sprengstoff,
mehrere Millionen Schuss Munition und mindestens 10.000 Gewehre sowie Hunderte
Granaten für die <russische
Panzerfaust> RPG und eine begrenzte
Anzahl an Luftabwehrraketen in den Gaza-Streifen geschmuggelt worden seien.
Außerdem behauptete Diskin, dass die Sicherheitskräfte jüngst erste Anzeichen
dafür ausgemacht hätten, dass der „Weltweite Dschihad
damit begonnen hat, in der West Bank einen ideologischen Stützpunkt
aufzubauen…“
Der Kopf des
Inlandsgeheimdienstes meinte weiter, dass die israelischen Streitkräfte jüngst
einzelne Mitglieder des Islamischen Dschihad in
Jerusalem und in der Gegend von Nablus festgenommen
hätten. Er behauptete, dass die Festgenommenen Angriffe auf israelische Ziele
planten.
„Die Pläne waren sehr
allgemein gehalten und beinhalteten keine spezifischen Zeitpläne“, behauptete Diskin. „Der
Islamische Dschihad hat im benachbarten Jordanien
eine Infrastruktur aufgebaut, aber die jordanischen Behörden gehen in großem
Umfang dagegen vor.“
Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen
in eckigen Klammern:
Antifa-AG
der Uni Hannover