Gewerkschaftsforum Hannover:
Die „Neue Zürcher Zeitung“
(www.nzz.ch) berichtet in ihrer Ausgabe vom 2.11.2006
über die Forderungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB; http://www.sgb.ch/homeframeset.html)
zur anstehenden Lohntarifrunde in der Schweiz. Mit seinen knapp 400.000
Mitgliedern ist der SGB mit Abstand der größte eidgenössische
Gewerkschaftsbund. Die erst im Oktober 2004 aus einer Fusion des SMUV, der GBI,
der VHTL und kleinen Dienstleistungsgewerkschaft actions entstandene und etwas
weiter links angesiedelte Unia (http://unia.ch)
rangiert mit 200.000 Mitgliedern auf dem zweiten Platz
Mindestens
ein Prozent müsse die Reallohnerhöhung für 2007 betragen, fordert der
Schweizerische Gewerkschaftsbund. Erfreuliche Signale gebe es bereits aus
dem Detailhandel, der Maschinenindustrie und bei den Banken.
hoh. Der Konjunkturaufschwung dürfe nicht an den
Löhnen vorbei gehen, fordert der Präsident des Schweizerischen
Gewerkschaftsbunds (SGB), Serge Gaillard.
Obwohl sich
in den USA eine Abschwächung des Wachstums abzeichne und wegen der Erhöhung der
Mehrwertsteuer auch in Europa mit einer vorübergehenden Abkühlung der
Wirtschaftslage zur rechnen sei, dürfe hierzulande mit einem Wachstum von 2%
für das kommende Jahr gerechnet werden, so Gaillard.
Deshalb
würden sich die Gewerkschaften für Lohnerhöhungen einsetzen, welche die
Teuerung übertreffen und nicht zu grösseren Unterschieden zwischen hohen und
tiefen Salären führten.
Gaillard
lobte am Donnerstag die bisher erzielten Resultate. Diese seien zwar erst in
wenigen Branchen abgeschlossen, doch würden die ersten Abschlüsse ermutigend
ausfallen. Der SGB-Präsident Gaillard rechnet damit, dass die Lohnsumme im
Detailhandel um 2% zunimmt; in der Maschinenindustrie und im Bankensektor könne
mit einem Anstieg von bis zu 2,5% gerechnet werden.
Der
Schweizerische Gewerkschaftsbund zeigte sich über die Verteilung der Lohnsummen
erfreut. Mit Ausnahmen der Banken würde - bei einer Erhöhung der Reallöhne um
1% - mindestens die Hälfte davon gewährt.
Weniger
erfreulich präsentiere sich die Lage bei den Verhandlungen um den
Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den SBB und SBB Cargo. Der Schweizerische
Eisenbahn- und Verkehrspersonalverband (SEV) habe zwar einer Reduktion von
Zulagen in der Höhe von 40 Mio. Fr. zugestimmt und sich auch auf eine Lösung
bei den Lohnforderungen auf Ende Jahr hin verständigt. In der Grundsatzfrage um
die Arbeitszeit sei man jedoch blockiert, hält SEV-Präsident Pierre-Alain
Gentil fest.
Streitpunkt
bildet die von den SBB geforderte Erhöhung des Arbeitspensums um 50 Stunden pro
Jahr. Der GAV wurde von den SBB auf Ende März 2006 gekündigt und läuft Ende
Jahr aus.
Die
Unia legt ihr Augenmerk auf den Bausektor. Gerade hier müsse den Beschäftigten
eine Beteiligung am Aufschwung zukommen, fordert Hans-Ulrich Scheidegger,
Geschäftsleitungsmitglied und Sektorleiter Bau bei der Unia. Die Bauwirtschaft
wachse seit drei Jahren kontinuierlich. Scheidegger fordert deshalb, dass
die Lohnerhöhungen in diesem Sektor über den Teuerungsausgleich hinaus gehen.
Vorbemerkung:
Gewerkschaftsforum Hannover