Zeitarbeit ist Sklavenarbeit! Protest
ist angesagt!
Zeitarbeitsfirmen sind vor allem durch Billigstlöhne und Entrechtung
der Beschäftigten (z.B. Heuern und Feuern) berüchtigt. Zwei Interessenverbände
der Branche sind eifrig bemüht, diese Realität mit viel Propaganda
zu übertünchen: Die Interessengemeinschaft Zeitarbeit (IgZ) und
der Bundesverband Zeitarbeit (BZA).
Solch eine Propagandaveranstaltung findet am 11. Juni im hannoverschen Congress-Centrum
statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Interessengemeinschaft Zeitarbeit
unter dem Motto „IgZ gestaltet Zukunft – Zeitarbeit auf dem Weg in die Tarifierung.“
Abgefeiert wird bei dieser Tagung der für die Sklavenhändler erfolgreiche
„Tarifabschluss“ mit dem DGB im Februar. Zu diesen Tarifverhandlungen kam
es vor der Einführung der „Personalserviceagenturen“ (PSA) im Rahmen
der Hartz- Gesetze. Die Erfolge aus Sicht der IgZ:
- Statt nur fünf Entgeltgruppen gibt es ein ausdifferenziertes
System von neun Entgeltgruppen.
- In der Gruppe 1 (einfache Helfer) liegt der Regelstundensatz
nicht bei 8,80 €, sondern bei 6,85 €; bei einfachen Fachhelfern liegt er nicht
bei 11 €, sondern bei 8,85 €.
- Mindeststundensätze für die Gruppen 1 und 2 (Personen
mit Vermittlungshemmnissen) fallen weg.
- Das System von Branchenzuschlägen (equal pay – Gedanke: Vergütung
nach Regelung im Einsatzbetrieb) ab 2. Monat (2008) bzw. ab 8. Monat (bis
Ende 2004) wird gestrichen.
- Es gibt keine automatische Ankoppelung der Regel- bzw. Mindeststundensätze
an die kalenderjährliche Tarifentwicklung im Durchschnitt der für
die Zeitarbeit relevantesten Tarifgebiete.
Für die Tarife hatten der DGB und sein Verhandlungsführer Reinhard
Dombre allerdings kein Mandat der Arbeitslosen oder gar der Gewerkschaftsmitglieder.
Ohne einen Tarifabschluß hätte das entsprechende Gesetz gegolten,
d.h. gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Mit diesem Tarifabschluss sollen
nicht nur Arbeitslose gezwungen werden zu Billiglöhnen Sklavenjobs zu
machen, sondern auch der Druck auf die Kernbelegschaft erhöht werden.
Deshalb demonstrierten im Februar die Betroffenen gegen solche „Tarifverhandlungen“.
Deshalb werden wir auch jetzt gegen die Sklavenhändler protestieren,
denn die Veranstaltung der JGZ ist ab 12.30 Uhr öffentlich. Wir, das
„Anti-Hartz-Bündnis Hannover – Klassenkampf jetzt!“ rufen auf sich um
12.30 Uhr vor dem Haupteingang des Congress Zentrum zu treffen, um unserem
Unmut bei dieser Veranstaltung Ausdruck zu verleihen.
Mittwoch 11. Juni 2003
Congress Zentrum Hannover (Haupteingang) 12.30 Uhr
Unmut äußern!
Das Anti-Hartz-Bündnis Hannover – Klassenkampf jetzt! trifft
sich zur Zeit jeden Dienstag um 19 Uhr im Freizeitheim Linden und ist offen
für alle, die konstruktiv mitarbeiten wollen.
www.gegen-hartz.de