Jugend und
Stadtteilbewohner gemeinsam gegen die Regierung
Kommuniqué der LCR
(Ligue communiste révolutionnaire / Revolutionär-Kommunistischer Bund,
französische Sektion der IV. Internationale)
Als Ergebnis der
Zusammenkunft des Rates für innere Sicherheit verharren Chirac und seine
Regierung stur auf ihrem Standpunkt. Bis heute haben sie weder eine
Entschuldigung noch ein Wort des Bedauerns über den Tod von Zyed
und Bouna in Clichy-sous-Bois
ausgesprochen. Im Gegenteil - mehr denn je wird Wert auf die Fortführung und
Verschärfung der Repression gelegt. Für die LCR trägt die Regierung die volle Verantwortung
für die heruntergekommenen Zustände in den ärmeren Wohnvierteln. Die tägliche
Realität dort ist geprägt von Massenarbeitslosigkeit, Abbau der öffentlichen
Versorgung, ständigen Personenkontrollen und den beleidigenden und
diskriminierenden Sprüchen von Sarkozy. All das
verstärkt ein Gefühl des Ausgeschlossenseins und der Spannung, das zunächst
kein anderes Ventil findet als Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, was
seinerseits neue menschliche Dramen hervorruft. Sicherheitspolitik und Liberalismus
sind die zwei Gesichter derselben politischen Strategie. Das ist der Grund,
weshalb die Jugend und die Stadtteilbewohner sich nicht gegeneinander stellen
dürfen, sondern den Weg der Solidarität wiederfinden
müssen. Die breite Mobilisierung von unten gegen die Regierung ist unabdingbar,
um das Drama von Clichy restlos aufzuklären, den
polizeilichen Provokationen ein Ende zu setzen, den Rücktritt von Sarkozy zu fordern, die neoliberalen Reformen zu stoppen
und dafür zu sorgen, dass der Befriedigung sozialer Bedürfnisse oberste
Priorität eingeräumt wird.
Die LCR ruft die
Bevölkerung, die Jugend und die linken und demokratischen Kräfte dazu auf,
diese Widerstandsfront aufzubauen.
7.November 2005
(Übersetzung: T.P.)
<Diese
Übersetzung entnahmen wir der Website des RSB: http://www.rsb4.de/>