Antifa-AG der Uni Hannover:

 

Nachdem die israelische Armee beim Granatbeschuss Gazas von einem vor der Küste liegenden Kriegsschiff aus am Strand 11 palästinensische Zivilisten (darunter eine 7köpfige Familie) umgebracht hatte, veröffentlichte die Libanesische Kommunistische Partei (PCL) am 12.6.2006 die folgende Solidaritätserklärung mit den Palästinensern und ihrem Kampf um Befreiung. Damals wusste sie noch nicht, dass der Libanon einen Monat später selbst zum Opfer des israelischen Staatsterrorismus werden würde. Für uns ein Grund mehr ihre Stellungnahme auch jetzt noch zu übersetzen und zu verbreiten, wo die „Musterdemokratie des Mittleren Ostens“, Israel, bereits neue Kostproben ihres Könnens gegeben hat und gibt.

Zumal die libanesische KP (Website: http://www.lcparty.org/) nach wie vor mit (nach eigenen Angaben) 10.000 Mitgliedern die größte Organisation der libanesischen Linken ist und diese hierzulande einen großen weißen Fleck auf der Landkarte darstellt. Das letzte Mal kam der PCL in die Schlagzeilen als im Juni 2005 kurz vor den Parlamentswahlen der langjährige PCL-Generalsekretär Georges Haoui (68) von Unbekannten durch eine ferngezündete Bombe getötet wurde.

Die nachfolgende Erklärung entnahmen wir der umfangreichen Homepage des Bellaciao-Kollektivs, einem Zusammenschluss von in Paris lebenden linken italienischen Migranten, die recht erfolgreich versuchen den internationalen Informations- und Diskussionsaustausch in der Linken zu fördern. (siehe: www.bellaciao.org)

 

 

Die Libanesische Kommunistische Partei (PCL) ruft dazu auf, den Staatsterrorismus der israelischen Regierung zu verurteilen

 

Montag, den 12. Juni 2006     

 

Aus Anlass des neuerlichen Massakers, das von der israelischen Regierung an palästinensischen Zivilisten in Gaza verübt wurde, veröffentliche der Sprecher des Politbüros der Libanesischen Kommunistischen Partei (PCL) die folgende Erklärung:

 

Ein neues entsetzliches Verbrechen gegen die Menschheit setzt heute eine lange verbrecherische Vergangenheit Israels fort, die vom Massaker von Deir Yassin im Jahre 1948 bis zum Massaker von Qana im Südlibanon im Jahre 1996 reicht. Ein neues terroristisches Verbrechen, das das Leben von mehr als zehn Palästinensern kostete (darunter drei Kinder mitsamt ihren Familienmitgliedern) und bei dem 40 weitere am Strand von Gaza verletzt wurden.

 

Dieses Verbrechen, das im Zusammenhang mit der Blockade steht, die dem palästinensischen Volk seit den Parlamentswahlen aufgezwungen wurde, bestätigt die Absichten der Regierung von Ehud Olmert, das palästinensische Problem zu lösen, indem sie es im Blut ertränkt, während die Vertreter der arabischen Regimes und die UNO den Blick abwenden und sich weiterhin in einer zweifelhaften Stille einmauern.

 

Die Libanesische Kommunistische Partei (PCL) ruft, indem sie ihre Solidarität mit dem Kampf des palästinischen Volkes für seine nationalen Rechte bekräftigt, alle Völker auf diesem Planeten und alle demokratischen Parteien zu einer breit angelegten Aktion gegen dieses neueste israelische Verbrechen sowie gegen alle ähnlichen Verbrechen auf, die die verschiedenen israelischen Regierungen bereits gegen das palästinensische Volk und alle arabischen Völker verübt haben.

 

Der PCL ruft sie auf, Druck auf ihre jeweiligen Regierungen auszuüben, um die israelischen Kriegsverbrecher zu boykottieren und sie dazu zu zwingen, alle internationalen Resolutionen und in erster Linie die Unabhängigkeit der palästinensischen Gebiete sowie die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staats umzusetzen, der Al-Quds <Jerusalem> zur Hauptstadt hat.  

 

Beirut, den 10. Juni 2006   

 

Das Politbüro der Libanesischen Kommunistischen Partei (PCL)

 

 

Vorbemerkung, Übersetzung aus dem Französischen und Einfügung in eckigen Klammern:

Antifa-AG der Uni Hannover