Antifa-AG der Uni
Hannover:
Am
selben Tag, an dem der Urteilsspruch des Internationalen Gerichtshofes in Den
Haag zum Bau der israelischen Mauer quer durch die 1967 besetzten
palästinensischen Gebiete bekannt wurde – am 9.Juli 2004 –, veröffentlichte die
Kommunistische Partei Israels (CPI bzw. Maki) die folgende Stellungnahme, die
wir ihrer Internetseite (www.maki.org.il/)
entnahmen und aus dem Englischen ins Deutsche übersetzten.
Die
Communist Party of Israel (CPI / Maki) ist eine der ältesten Parteien des
Landes, war stets antizionistisch ausgerichtet und kandidiert bei den
Parlamentswahlen seit langem als Teil des Wahlbündnisses Hazit Democratit
le-Shalom ve-Shivayon (Demokratische Front für Frieden und Gleichheit bzw.
Gleichberechtigung – Hadash), das bei der letzten Knesset-Wahl am 27.1.2003 3,0% der Stimmen erhielt und 3 der 120
Abgeordneten stellt. Zum Vergleich: Die (im Schröderschen Sinne)
sozialdemokratische Avoda (Arbeits-)Partei von Shimon Peres ereichte im Bündnis
mit der bürgerlich-liberalen Meimad (Dimensions-)Partei 14,5% und die vorsichtig
linkssozialdemokratische Meretz (Energie) 5,2%.
Die
fundamentaloppositionelle Position der CPI / Maki macht sie u.a. zur
Zielscheibe militanter Zionisten. So verübte eine rechtsradikale israelische
Terrorgruppe am 24.Oktober 2003 mittels einer Autobombe einen Mordanschlag auf
den Generalsekretär und Knesset-Abgeordneten der CPI/Maki, Issam Machoul, der
glücklicherweise scheiterte.
Position
der Kommunistischen Partei Israels (CPI):
Der Apartheidwall muss sofort
abgerissen werden!
Die CPI ruft alle
Friedensanhänger in Israel und der Welt auf, Druck auf die Regierung Sharon
auszuüben, um die den Apartheidwall betreffenden Empfehlungen des
Internationalen Gerichtshofes in Den Haag sofort umzusetzen.
Die den Apartheidwall
betreffenden Empfehlungen des Internationalen Gerichtshofes sind ein wichtiger
Beitrag zum öffentlichen Kampf gegen die Errichtung des Walls und die
fortdauernde Besatzung sowie für das Erreichen eines gerechten und stabilen
Friedens, der die wirkliche Sicherheitsgarantie ist. – So stellt es die am
9.Juli <2004>, dem Tag, an dem der Gerichtshof seine Empfehlungen
veröffentlichte, vom Politbüro der CPI gebilligte Position fest.
Die CPI wiederholt, dass
das, was die Sharon-Regierung mit diesem Mauerbau bezweckt, die Fortdauer der
israelischen Besetzung (der palästinensischen Gebiete), die Verewigung der
Siedlungen in der West Bank und die
Verhinderung eines lebensfähigen palästinensischen Staates ist. Der Bau der
Mauer hat, wie es der Internationale Gerichtshof festgestellt hat, dem
palästinensischen Volk jeden Tag unerträgliches Leid zugefügt und dabei im
höchsten Maße internationales humanitäres Recht verletzt.
Die CPI warnt, dass das
arrogante Abtun der Feststellungen des Gerichtes der Vereinten Nationen zu
Israels internationaler Isolation führen kann und zur Verhängung von
Sanktionen, wie denen die, während des Apartheidregimes, gegen Südafrika
verhängt wurden.
Die CPI ruft alle Kräfte des
Friedens, der Menschen- und Bürgerrechte in Israel, Palästina und überall auf
der Welt auf:
Lasst uns die Kräfte in
einem öffentlichen Feldzug vereinen, um zu fordern, dass die Regierung Sharon
die Empfehlungen des Internationalen Gerichtshofes sofort umsetzt, den in den
besetzten Gebieten errichteten Wall abreißt und diejenigen Palästinenser
entschädigt, deren Leben und Eigentum dadurch Schaden zugefügt wurde.
Sofortiger Abriss des
Apartheidwalls!
Räumung aller Siedlungen
in den besetzten Gebieten!
Isolation der
Besatzungsregierung!
Ja zum Frieden zwischen
Israel und Palästina!
9.Juli 2004
Vorbemerkung,
Übersetzung und Einfügung in eckigen Klammern:
Antifa-AG der Uni
Hannover