Gewerkschaftsforum Hannover

c/o Tilmann Riebe

Rodenstr. 7

30451 Hannover



An den

AStA der Universität Hannover

Welfengarten 1

30167 Hannover


Hannover, den 12.05.03



Betrifft: Schreiben des AStA vom 30.4.03 an Antifa-AG der Universität Hannover



Werte Kolleginnen und Kollegen!


Das Gewerkschaftsforum Hannover, der seit Ende 1998 bestehende Zusammenschluss hannoverscher Betriebs- und Gewerkschaftslinker unterschiedlicher politischer Ausrichtung, nimmt Euer Schreiben vom 30. April 2003 an die Antifa-AG der Universität Hannover mit großer Verwunderung zur Kenntnis. Ein neuer AStA will ohne die Arbeit der Antifa-AG der Uni Politik machen?


Die Kolleginnen und Kollegen der Antifa-AG sind uns, als Träger gewerkschaftskritischer Arbeit in Hannover seit Jahren als verlässliche Mitstreiter bekannt. Als Kollegen, z.T. der gleichen DGB-Gewerkschaften, kennen wir sie aus Mitgliederversammlungen der Basis oder auch aus Bündnissen gegen Sozialabbau. Auf unseren Informations- und Diskussionsveranstaltungen lernten wir Sie als Aktivisten und Debattenredner schätzen. Dass die Antifa-AG der Uni sich zu antisemitischen Äußerungen verstiegen haben soll, wunderte uns sehr. Nach sehr gründlichem Studium sämtlicher Texte zu den Angriffen des "Bündnisses gegen Antisemitismus" und der Anti-Expo-AG gegen die Antifa-AG und den daraus resultierenden Weiterungen, meinen wir uns nicht getäuscht zu haben: wir fanden keine antisemitischen Äußerungen.

Als kritische Gewerkschafter sind wir sehr hellhörig, was antisemitische oder gar faschistische Töne angeht, da es als Lehre auch und gerade der deutschen Arbeiter-bewegung gelten muss, hier keinerlei Toleranz oder Komprommisse zu dulden.


Weiterhin wird beim Lesen dieser Texte sehr deutlich, wie absurd es ist, der Antifa-AG der Uni die alleinige Schuld an der "Beschädigung der Diskussionskultur" zuzuweisen. In der Auseinandersetzung musste sich die Antifa-AG von Anfang an gegen Unterstellungen, Verzerrungen, Beleidigungen und sogar einen Drohbrief zur Wehr setzen. Leider fügt sich der Brief des AStA vom 30. 04. 03 in diese Art der Auseinandersetzung ein. Ein Ultimatum ist für uns kein akzeptabler Beitrag zur Diskussionskultur. Daher fordern wir Euch auf, diesen Brief zurückzuziehen und die Förderung der anerkanntermaßen guten Arbeit der Antifa-AG der Uni Hannover fortzusetzen.


Mit kollegialem Gruß,


Euer Gewerkschaftsforum Hannover