Antifa-AG der Uni
Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover:
Vor
wenigen Tagen zelebrierten die Regierungschefs der EU-Staaten feierlich die
Unterzeichnung der EU-Verfassung, die in den einzelnen Staaten nun noch von den
Parlamenten ratifiziert werden muss. In einem Kurzinterview für die unabhängige
linke italienische Tageszeitung „il manifesto“ vom 16.10.2004
umriss der Generalsekretär des größten italienischen Gewerkschaftsbundes, CGIL,
kurz die – wie wir finden sehr schwache und typisch sozialdemokratische –
Position der CGIL-Führung dazu. Darüberhinaus äußerte er sich zum Stand der
Anti-Kriegs- und Antiglobalisierungs-Bewegung im Vorfeld der landesweiten
Friedensdemonstration in Rom, an der am 30.10.2004 nach Veranstalterangaben 50
bis 60.000 tatsächlich aber eher 5.000 Menschen teilnahmen und die damit knapp
an einer Pleite vorbeischlitterte. Dem entsprechenden Bericht in „il manifesto“
zufolge hatte das die Demo tragende Bündnis nach den internen
Auseinandersetzungen in den 48 Stunden davor sogar noch mit einem schlechteren
Verlauf gerechnet und ist nun einigermaßen zufrieden.
Epifani: „EU-Verfassung
verabschieden und verbessern“
Den europäischen
Verfassungsvertrag, den man in zwei Wochen in Rom unterzeichnen wird, den
Irak-Krieg und die Bewegung. Darüber
haben wir am Rande seiner Rede auf dem Europäischen Sozialforum gestern morgen
mit dem Sekretär der CGIL, Guglielmo Epifani, gesprochen.
Epifani, am Vorabend der
Unterzeichnung der Charta geht die Debatte darüber in Italien unter.
„Wir haben unsere
Einschätzung abgegeben. Wir fällen ein kritisches Urteil über die Verfassung,
denken aber, dass sie verabschiedet werden sollte, weil sie gegenüber dem
Vertrag von Nizza einen Schritt nach vorn darstellt. Wir wissen sehr gut, dass
sie nicht ausreichend ist und entwickelt werden muss, glauben allerdings, dass
eine nur liquidatorische Lösung nicht in Ordnung ist. Unsere Position
entspricht derjenigen des EGB (Europäischen Gewerkschaftsbundes <im Italienischen: CES>; Anm.d.Red.), der eine Million Unterschriften
sammeln wird, um die Verbesserung der Charta zu fordern.“
Unterdessen wird die
Bewegung am Tag nach der Unterzeichnung gegen den Krieg demonstrieren.
„Wir werden dabei sein, wir
organisieren das bereits. Es ist allerdings notwendig das Nein zum Terrorismus
zu verstärken. Nicht, dass es das nicht gäbe, aber man muss darauf insistieren,
weil Krieg und Terrorismus nicht einer vor dem anderen kommen. Deshalb werden
wir mit der Parole ‚Nein zum Krieg und Nein zum Terrorismus!’ teilnehmen.“
Wie denken Sie ist der
Zustand der Bewegung ?
„Es gibt zweifellos einen
Zyklus, der nicht aufwärts führt. Man muss darüber nachdenken, ob das eine
physiologische Sache ist oder nicht. Das Problem könnte die Eintönigkeit und
ein bisschen auch die Müdigkeit sein.“
(a.mas.)
Vorbemerkung,
Übersetzung und Einfügung in eckigen Klammern:
Antifa-AG der Uni
Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover