Für einen sofortigen Waffenstillstand

 

Wegen der ständigen Aggression gegen den Libanon sind die internationalen Kontakte und Vermittlungen bislang beeinflusst von den israelischen Bedingungen, dass die 2 israelischen Soldaten freigelassen werden und dass sich die Hisbollah zurückzieht. Solche Bedingungen haben keine wirkliche Grundlage und können nur zur Eskalation der Lage beitragen.

 

Die Sicht der Libanesischen Kommunistischen Partei für den Weg aus der Krise ist folgende:

  1. Sofortiger Waffenstillstand und ein Stopp der israelischen Militäroperation
  2. Das Problem der Häftlinge und Gefangenen auf beiden Seiten sollte über einen Dritten verhandelt werden – umfassend insofern, da Israel Libanesen in seinen Gefängnissen festhält.
  3. Die Umsetzung der UN Resolution ist Angelegenheit für den nationalen Dialog: die libanesischen politischen und institutionellen Kräfte werden einen Weg finden, sich damit so zu befassen, dass die nationale Einheit und die innere Stabilität gewahrt bleibt – ohne ausländische Einmischung und Diktat.

 

Die Partei glaubt, dass ein internationaler Druck für einen sofortigen Waffenstillstand der beste Ausdruck von Solidarität ist, die unser Volk bekommen kann, um das Blutvergießen und das Massaker zu beenden.

 

Beirut 17.7.2006     

 

 

            Übersetzt aus dem Englischen von Andreas Hartle

 

(Die von USA/Frankreich initiierte UNO Resolution 1559 beinhaltet den Abzug der syrischen Kräfte aus dem Libanon und die Entwaffnung der Milizen u.a. der Hisbollah)

 

Aufruf

an alle Kräfte der Linken und des Fortschritts in der Welt

 

„Die israelischen Streitkräfte führen einen Angriff großen Ausmaßes gegen den Libanon. Dieser Angriff geschieht in Folge der Operation des „Islamischen Widerstandes“, der zwei israelische Soldaten gefangen genommen hat, was im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Israel, das noch immer einen Teil des libanesischen Territoriums besetzt hält und libanesische Gefangene nicht freigibt (darunter <der libanesische Kommunist> Samir Quantar) eine legale Operation darstellt.

 

In Folge der neuen Aggression ist ein Teil der Infrastruktur im Süd-Libanon zerstört worden. ...Nicht zu vergessen die Opfer an Toten und Verletzten unter den Bewohnern, und die Drohungen, die Aggression auf andere Teile des Landes auszuweiten, auch auf die Hauptstadt Beirut.

Die KP des Libanon, die den Widerstand gegenüber dem israelischen Angriff unterstützt, appelliert an alle Kräfte der Linken und des Fortschritts in der Welt, ihre Solidarität mit unserem Volk zu bekräftigen, aber auch Druck auf Israel auszuüben, seinen Angriff zu beenden, und Druck auf die USA, die diesen Angriff unterstützen.

 

Die KP des Libanon appelliert an die umfassende Solidarität, um

-         die noch besetzten libanesischen Gebiete und

-         die libanesischen und arabischen Gefangenen in den israelischen Gefängnissen zu befreien.

Um ein Ende den täglichen Provokationen Israels gegen die territoriale Integrität des Libanon zu setzen.“

 

Das Politbüro der Kommunistischen Partei des Libanon,

Beirut 12.Juli 2006  

 

 

Übersetzt aus dem Französischen von Andreas Hartle

 

Anmerkung in eckigen Klammern: Antifa-AG der Uni Hannover